Sonntag, 21. Juni 2015

Hurra! Ach nee, doch nicht.

Liebe Schnitzelfreunde,
mir wollte letztens jemand eine Eismaschine schenken. Aus einer Haushaltsauflösung. Und obwohl Eismaschinen meiner Meinung nach in die Kategorie "Dinge, die die Welt nicht braucht" gehören, war der Rest von mir - also alle Einheiten außer der Vernunft - auf einen Schlag in Partystimmung.


Eismaschineeeee!!! (Dazu dieses Lied. Und Konfetti.)


Ich sah knallepinkes Himbeer-Sahne-Eis in handgeformten Knusperwaffeln, sah Franzose und mich, wie wir uns mit schaufelradgroßen Löffeln durch Ozeane aus Zartbitterschokoladeneis pflügten und die Abende damit verbrachten, uns vorzustellen, welche bekloppten Zutaten man miteinander kombinieren müsste, um das eine Eis zu kreieren. Das Eis, das einem Tischfeuerwerk ebenbürtig wäre. Neben dem man kein anderes Eis mehr haben wollte. Irgendwas mit Pistazie also schonmal. Ich sah die tollsten Eis-Posts hier in meiner Schnitzelecke, sah Eispartys auf dem Balkon, sah das Gefrierfach überquellen vor lauter Eis. Oh Gott, ich liebe Eis.

Joah. Und dann kam er. Der Tag, an dem dieser eingangs erwähnte Jemand meine Eisphantasien kalt lächelnd mit einem kleinen Sätzchen zerstörte: "Ach so, die Eismaschine ist übrigens schon weg." Pffff. Plöp. Übrigens!

Mir doch egal, wollte ich denken. Ist mir ja so latte. Eigentlich eh besser so - Eismaschinen stehen nur dumm rum und stauben zu. Ständig muss man sie mit einem feuchten Lappen abwischen. Das will doch keiner. Nichts als Ärger vermutlich.

Jaja. Von wegen.

Ich wollte diese Eismaschine! Kacke, man! Ich konnte wirklich nicht leugnen, dass ich enttäuscht war. Es ist auch einfach keine gute Idee, gegen die eigenen Sehnsüchte anzureden. Aber sie umlenken, das kann man, das ist eine Option. Der nächste Tag kam. Der Jemand sprach von einem Brotbackautomaten. Braucht ja auch kein Mensch. Also war ich eine Woche später stolzer Besitzer eines Brotbackautomaten. Die Logik war bestechend. Eine Kollegin bequatschte ihren Mann und fuhr mich sogar extra mit dem Auto bis vor die Haustür, weil Brotbackautomaten ungefähr eine halbe Tonne wiegen. Selig traten der Automat und ich gemeinsam über die Schwelle und würden zusammen glücklich werden. Oh ja, das würden wir. So sieht der Kasten aus, zur Größenorientierung ein Gegenstand aus eurem Alltag daneben:


Und so sieht der Display eines kaputten Brotbackautomaten aus, der keinen Mucks macht, obwohl man ihn und auch sich selbst diverse Male auf den Kopf gestellt und natürlich im tiefsten Vertrauen auf den Jemand und die Brotbackautomatentechnik den Innenraum bereits mit Mehl und Wasser komplett zugepampt hat:


Die Ähnlichkeit ist frappierend! Sie rührt daher, dass es sich um ein und dieselbe Maschine handelt. Sehr unschön das. Kein tolles Eis? Okay. Nun aber auch noch kein tolles Brot? Nicht okay! 

Im Internet schwirren ja so viele clevere Rezepte herum, die beides auch ohne massiven Einsatz schwerster Gerätschaften ermöglichen. Aber ganz ehrlich: manchmal is auch einfach gut. Ich habe kurzum einen liebevoll selbst pürierten Smoothie ins Eisfach gestülpt und viel Wasser mit einer Backmischung für Bauernbrot vermischt, um sie dann in den Ofen zu schieben. Kann man mal machen. Der Herr im Haus, sonst ganz kritischer Feinschmecker, war komplett begeistert von der deutschen Backmischung.


Keine Ahnung, ob ich das jetzt gut finde. Aber die Eismaschine, die erscheint mir nachts noch in meinen Träumen. Irgendwann...iiirgendwann finden wir zueinander. Bis dahin stelle ich mir ein Foto von Katja Ebstein auf den Nachttisch.


Was gelernt?
Schalten Sie die Maschinen ab,
wir kommen auch so klar!

Montag, 8. Juni 2015

Istanbul

Liebe Schnitzelfreunde,
ich zeige euch heute ein paar Bilder aus Istanbul. Da war ich vor ein paar Wochen - der ein oder andere mag sich erinnern. Zwar nur für fünf Tage, aber für eine Großstadt reicht das dicke. Für mich sind solche Urlaube was ganz Besonderes: ganz alleine, nur die Kamera und ich. In dieser Konstellation erlebt man meist mehr als in, öhm, anderen Konstellationen. Der Urlaub sprang mich spontan von hinten an, als ich den Arbeitgeber wechselte und unerwartet vor der Wahl stand, mir die restlichen Urlaubstage (wo auch immer sie herkamen) auszahlen zu lassen oder sie eben gutgelaunt abzufeiern. Und da Geld bekanntlich mal kommt und mal geht, ich aber lieber die Welt sehen möchte, war das 'ne klare Kiste. Weg! Aber sowas von weg.


Heute gibt es einfach ein paar meiner liebsten Bilder. Ohne viel Geschnurre und Rhabarber drumherum. "Draußen" warten nämlich zurzeit eine dramatische Mieterhöhung, ein Wasserschaden, emsige Wohnungssuche und andere lustige Dinge darauf, von mir bewundert und bespaßt zu werden. Aber wisst ihr was, das geht auch wieder vorbei. Lehnt euch zurück, denkt an Urlaub und lutscht gemütlich an einer gefrorenen Banane. Ich mach mit. Komm, und jetzt Fotos gucken.


Ihr seht das nicht, aber ich hab mir da dermaßen den Bauch vollgeschlagen. Und ständig Essen geknipst. Als gäb's kein Morgen mehr. Alles musste probiert und dann konserviert werden. In fünf Tagen passt nicht soooo viel Essen in einen rein, dennoch würde ich behaupten, einen beachtlichen Schnitt erreicht zu haben. Salzig, süß, noch viel süßer und ein bisschen sauer. Da ich fremde Städte aber eh immer zu Fuß erkunde, war das schnuppe. Und lecker. So lecker!


Was gelernt?
Fotos für den inneren Seelenfrieden!
Es funktioniert.