Donnerstag, 5. Februar 2015

Do it doch einfach yourself.
Très chic ! Lampe aus Hantelscheibe, Sperrmüllholz und Apfelmusglas

Liebe Schnitzelfreunde,
diesen Post müsste eigentlich Franzose tippen, denn ich habe keinen einzigen Handschlag für seinen Inhalt getan. Nicht einen! Null. Bis auf das Rumgeknipse natürlich. Aber die Idee ist so gut und auch die Ausführung echt gelungen - das musste einfach auf den Blog! Ich meine, guckt euch das mal an hier:


Total geil. Eigenlob stinkt, aber da setzt ihr euch jetzt halt mal die Wäscheklammer auf den Riechkolben, denn es geht heute nicht anders. Vertraut mir unbekannterweise. Hier wird ab sofort verbal mit Konfetti geworfen ob Franzoses handwerklichem Geschick! Findet ihr auch, dass die Lampe auf den ersten Blick gar nicht "typisch selbstgemacht" aussieht - im Sinne von: nicht schön, aber selten - oder habe ich die rosarote Brille auf und bin tiefstromantisch voreingenommen? 


Das Lampenprojekt gurkte schon seit fast einem Jahr durch unsere Köpfe und war immer mal wieder auch fester Bestandteil der Wochenendplanung. Was wohl leider gerade sehr viel über unseren Planungsstil aussagt. Aber manche Dinge muss man etwas liegenlassen, damit sie in Ruhe reifen können wie ein guter Käse und am Ende richtig toll werden. Dazu kommt, dass Franzose sehr (liest sich: SEEEHR!!! Oh man, ihr wisst gar nicht, wie sehr...) genaue Vorstellungen von Material, Form und Aussehen der Lampe hatte. So genau, dass ich dachte, das Ding wird eh nie fertig. Und jetzt hat es nur ein Jahr gedauert! Hammer.

So ziemlich alles sollte gebraucht und günstig sein. Die Hantelscheibe vom Flohmarkt, das Holz herrenlos von der Straße aufgelesen und natürlich nur im exakten Farbton akzeptiert, der Lampenschirm liebevoll aus unserer Altglastüte gefischt.





Und so kam es, dass wir Samstag um Samstag auf dem Flohmarkt verbrachten und jeden Verkäufer mit Hantelscheiben ansprachen. Und immer wieder tippten die sich mit dem Finger an die Stirn: "Wie, ihr wollt nur die eine Scheibe kaufen?! Was soll ich denn dann noch mit der zweiten anstellen? Die kauft doch kein Mensch mehr! Ihr seid ja lustig." Hach ja. Das Leben ist hart.

Aber Franzose ist härter.

Einen Glasschneider fand er, das Holz fand er, den Lampenschirm gab's mit lecker Apfelmusfüllung, die Kleinteile ließen sich im Baumarkt kaufen. Aber dieser verdammte Sockel? Nee. Nix.

Im Keller steht jetzt sogar ein kleiner Sack dieses total gehypten Blitzzements, der beinahe als Notlösung hätte herhalten müssen. (Das wäre mir mehr als recht gewesen, aber so ist es auch schick.) Dann aber verbrachten wir den Sommer bei den Franzosen, und da lag sie dann: unsere Hantelscheibe! Liebe auf den ersten Blick. "Ich will ein Lampenfuß werden" rief sie uns entgegen. (Quatsch.) Ihr Wille sollte geschehen. Auch wenn die Reisetasche beim Rückflug durch sie gefährlich nahe an die Übergepäckgrenze heranreichte.

Es ist letztendlich gar nicht so schwer, sich selbst ein Lichtlein zu bauen. Die größte Hürde war, Ausdauer zu beweisen, dranzubleiben und sich irgendwann zu sagen, "komm, wir setzen die Teile zusammen - es passt jetzt einfach." Es gab keinen Bauplan, nur ein Bauchgefühl. Und eine Stichsäge. Und Schleifpapier. Und einen Franzosen mit einer Vision. Und einen bis fünf sanfte Tritte in den französischen Allerwertesten. Das war's dann aber auch.


Selbst mit kleineren Abweichungen in Preis und Material könnt ihr die Lampe locker für cirka 20€ nachbauen. Hier steht sie auf dem Esstisch und spendet richtig warmes Licht. Durch die längliche, etwas besondere Glühbirne kommt mir immer das Wort "Funzel" in den Sinn, wenn ich sie betrachte. "Weinselige Gespräche" ebenso. Sie würde sich auch bestens in einem Baumhaus machen. Ist nur grad keines da. Und richtig gut gefällt mir auch, dass ganz schnell alles auseinandergenommen werden kann. Hallo Zementsockel! Das wird noch was mit uns beiden!


Was gelernt?
Ausdauer lohnt sich.
Und selbstgemacht wiegt schwerer als selbstgekauft. 
Es macht glücklich. (Sogar, wenn man hauptsächlich zuguckt.)

2 Kommentare:

  1. Also ich für meinen Teil bin schwer begeistert von dem Ding!

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    1. Die Betonung liegt hier auf "schwer", denn mit dem Ding kann man Leute erschlagen. Und heimlich warte ich immer noch auf den Einsatz des Zementsacks.
      (Ich liebe deine Kommentartreue.)

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