Freitag, 29. Mai 2015

Hoch die Tassen! [Rezept]
Maracuja-Minz-Limonade selbstgemacht

Liebe Schnitzelfreunde,
jetzt hat der Sommer doch so richtig angefangen, findet ihr nicht auch? Sagt jetzt nichts Falsches, dies hier ist ein auto-suggestiver Text. Sollten sich einem von euch die Nackenhaare aufstellen, weil ich hier so einen Müll erzähle, so möge er entweder gleich zu den Fotos runterscrollen oder meinen Biokompost-Post (Postpostpost) noch weiter unten lesen. Für authentischen, naturbelassenen, echten Müll. Ich brauche jetzt Sommer - für die Laune, die Sonnenblumen auf dem Balkon und erst recht die leckere Sommerlimo aus diesem Post. Der seit drei Wochen hier herumliegt. Weil es zu kalt war. So. Wir setzen nochmal an: Morgens braucht man doch mittlerweile kaum mehr als seine Schläppchen und vielleiiicht noch eine hauchdünne Strickjacke, schon geht's los. Mit Sommer und so. Aber vor allem mit dem morgendlichen Frieren... Hmmm. Aber Erdbeeren, die gibt's! 

Yeah. 

Gut, Einleitung etwas auf die schiefe Bahn geraten. Weiter. An genau SO einem Tag schleifte ich jedenfalls letztens Franzose in ein richtig tolles neues Burger-Restaurant. Jamy's Burger. So neu, dass nicht einmal die Website ganz fertiggestellt ist. Das ist okay. Die kümmern sich eben lieber ums Essen als ums Internet. So wie sich datt gehört.

Ehrlich gesagt zögere ich immer ein wenig, Burger und Restaurant in ein Wort zu packen. Na ja, hm, hm... Das macht das große güldene M schließlich auch, und wir wissen ja, wie viel gute Küche da drinsteckt. Fast wie bei Mutti, ne?



Burger also. Jamy's Burger. Sehr lecker und sehr zu empfehlen! Wir stürzten uns beide auf den uneingeschränkt geilen Avocado-Burger, teilten uns eine Portion Süßkartoffelpommes (verliebt! ich bin verliebt!) und bestellten die hausgemachte Limette-Minz-Limonade. Und da muss es wohl passiert sein. Während von außen nicht viel zu sehen und echt nicht mehr zu hören war außer "This might actually be THE greatest burger I have eaten in ages! I mean it." und "Die Limonade ist lecker, aber ein bisschen zu süß," ging in meinem Franzosen anscheinend gleich wieder ein ganzes Raketenleuchtfeuerwerk in Abschussbereitschaft. Manchmal stelle ich mir eh schon vor, dass da eine wildgewordene Horde kleiner, gelber Männchen mit Nickelbrille in ihm herumpalavert, mit Lageplänen und groben Skizzen auf Pergamentpapier wedelt und geschäftig im Kreis läuft. Um Großes zu schaffen. Während ich einfach nur proppevoll dasitze, heimlich aufstoße und in Ruhe mein Essen verdaue.

Aber zurück zur Geschichte.

Zu Hause dann. Da flippte er durch die Küche, warf eine ratternde Maschine an, klackerte mit Gläsern, es gluckerte, man hörte es schlürfen. Ich darf in solchen Momenten ja den Raum nicht betreten! Eine skandalöse Angelegenheit, um die es eventuell ein andermal gehen kann, aber nicht heute.

Denn heraus kam dabei ungelogen die leckerste selbstgemachte Limonade, die ich je probiert habe! So fruchtig-frisch und einfach kugelrund im Geschmack, dass dem nichts mehr hinzuzufügen ist als dieses Rezept samt visueller Anleitung. Denn es fehlen hier und da präzise Mengenangaben für ein paar der Zutaten. Ihr könnt die Superlimonade trotzdem bauen. Traut eurem Geschmack, meinen Bildern und eurem Gefühl beim Nachmachen! Dann kann es nur gut werden.




Maracuja-Minz-Limonade

Mineralwasser
4-5 Blätter frische Minze
3-4 Eiswürfel
Trichter, der fast bis zum Glasboden reicht
2 EL selbstgemachter oder 1 EL gekaufter Zuckersirup
Saft von einer halben Limette
Maracujasaft zum Auffüllen

In genau dieser Reihenfolge werft ihr jetzt fröhlich die Zutaten in ein Standard-IKEA-Glas. Das sieht dann ungefähr so aus, und alles wird gut: 

  
Der Trichter, und das habt ihr sicher gleich von Anfang an durchschaut, is nur für schön und zum angeben. Mit dem Schätzchen bekommt man es ganz einfach hin, die Limo im Lagenlook zu gestalten und mit unserem liebsten Stilmittel, der Alliteration, zu versehen. Und das ist beides wunderschön. Wenn ihr gaaaaanz vorsichtig seid, funktioniert es auch, die farbigen Zutaten in Rinnsalen am inneren Glasrand runterrutschen zu lassen. Und zwar in Zeitlupe, Damenundherren. Also, wenn ihr für sowas Zeit habt, bitte. Ich muss jetzt Limo trinken!


Schmecken tut's übrigens erst so richtig, wenn der Showeffekt weg ist. Umrühren und verblenden. Grenzen verwischen. Nichts ist für die Ewigkeit. Merkt ihr das? Da steckt eine ganze Philosophie hinter dieser Limo. Die ist nicht so profan wie man meinen mag.


Und für die, die sich vorhin gefragt haben, wie man denn an diesen selbstgemachten Zuckersirup kommt: nehmt zu gleichen Teilen braunen Zucker und normales Wasser. Will heißen, z.B. 200g braunen Zucker und 200ml Wasser. Kocht beides zusammen auf, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat, füllt das Ganze in ein wiederverschließbares Glas und lasst es abkühlen. Der Vorteil ist zum einen, dass man nur so viel Sirup herstellt, wie gebraucht wird und zum anderen natürlich der unschlagbare Preis. Und lecker is auch.




Als nächstes muss ich vielleicht noch endlich mal meinen Plan umsetzen, mich stundenlang ins Erdbeerfeld zu hocken. Zum Pflücken. Oder meine heißgeliebten Super-Sommer-Obstteller (ich weiß, heißer Scheiß) zusammenwerfen und verzückt anstarren anstatt sie zu essen. Oder eine Hängematte zwischen zwei Bäume packen. Oder Blumen ins Haar stecken. Was tut ihr, damit es endlich losgeht?


Was gelernt?
Sommer lässt sich von innen starten.

2 Kommentare:

  1. Das sieht alles hervorragend aus! Am Sonntag steigt hier im Park das grosse deutsche (grossdeutsche?) Picknick, da gibt's dann eimerweise Limo.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich finde dich großartig, weil ich weiß, dass du die Rezepte hier wirklich nachmachst! Danke dafür! Und bald wird hoffentlich wieder früher geantwortet...ehem. Viel Spaß beim Picknick!

      Löschen